Bahnhof Lübstorf
Ungebremst auf dem Weg zum Ziel

Ende der Monarchie und Umbau der fürstlichen Räume   

Nach der Abdankung des Fürstenhauses wurde den Mitgliedern der Großherzoglichen Familie das Betreten der Fürstenzimmer verboten und der Bahnhof komplett umgebaut. Erstmals war es auch dem einfachen Volk möglich, den Bahnhof und die Eisenbahn zu nutzen. Die hierfür notwendigen Veränderungen haben das Erscheinungsbild und die Funktion des Gebäudes stark verändert: 

  1. Aus dem im südlichen Teil des Bahnhofs gelegenen Fürstenzimmer wurden jegliche Mahagonivertäfelungen und Marmorverkleidungen entfernt. Die gewaltige und kunstvoll verzierte Überdachung des Bahnhofsbereiches vor dem Fürstenzimmer wurde ebenso abgerissen wie die prunkvolle Doppelflügeltür und durch das noch heute vorhandene Stellwerk für den Schrankenwärter ergänzt. Im hinteren Bereich des Fürstenzimmers fand das Büro des Bahnhofsvorstehers und der Bahnhofstresor seinen Platz.
  2. Die ursprünglichen Haupteingänge auf der Ostseite des Bahnhofes wurden zugemauert und durch Fenster ersetzt, von den eigentlichen Eingängen zeugen heute noch die alten Granitschwellen unter den Sockeln der Fenster.

  3. Eine der Blendnischen wurde entfernt und durch eine Tür ersetzt, diese Tür diente bis zuletzt als Zugang zum Bahnsteig.
  4. Die Gästeraume des Fürsten wurden zur Bahnhofsgaststätte und zu Warteräumen für die 3. Wagenklasse

  5. Die kunstvoll geschnitzten Ortgangbretter an den Giebeln des Gebäudes wurden durch einfache Holzbretter mit Windfeder ersetzt.

Die ursprünglich dem Hofstaat des Herzogs vorbehaltenen Wohnungen im nördlichen Teil des Erdgeschosses sowie im 1. Obergeschoss standen nun dem Bahnhofsvorsteher, den Schrankenwärtern sowie den Auszubildenden zur Verfügung.


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