Bahnhof Lübstorf
Urlaub im Privatbahnhof von Herzog Johann Albrecht

Denkmalschutz - Chance oder Tod für ein altes Gebäude?

Wird ein Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, dann mit dem Ziel der Nachwelt ein Zeugnis früherer Baukunst zu hinterlassen. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass durch den unbedachten Einsatz moderner handwerklicher Methoden die historische Bausubstanz und damit auch die Handwerkskunst der Zünfte von früher verloren geht. Viele Hobbyhandwerker verstehen nicht, dass sich historische Bausubstanz nicht mit modernen Baumaterialien verträgt, zu sehen an vielen Objekten in ganz Deutschland: Von außen gedämmtes und verputztes Fachwerk, billige Kunststofffenster neben historischen Holzfenstern, mit Bauschaum eingeklebte Gefache, Silikon der Fensterkitt ersetzt, Gipskarton auf Lehmdecken genagelt, verputzte Fachwerksbelüftungen. Das Bahnhofsgebäude bildet hier keine Ausnahme, es haben sich über Jahrzehnte fachunkundige Leute an dem Gebäude versucht und durch Ihre "Arbeit" mehr Schaden angerichtet als Nutzen.

Durch vorangegangene Projekte konnte ich bereits viele Jahre Erfahrungen in der Sanierung und der Restauration von Altbauten und denkmalgeschützten Häusern sammeln, es war mir deshalb bewusst vor welche Hürden mich dieses Projekt stellen würde. 

Überraschend war in diesem Zusammenhang der fehlende Wille der Denkmalschutzbehörden zur Zusammenarbeit und die vorsätzliche Behinderung der Restaurationsarbeit. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit gerade im Bereich von Immobilien eine immer geringere Rolle einnimmt ist Denkmalschutz m.E. eine überaus wichtige Sache, die uns alle angeht. Die praktische Durchführung in Mecklenburg hingegen beweist, dass dies in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist und meiner Ansicht nach die primäre Ursache dafür darstellt, dass  hunderte Gebäude, Herrenhäuser und Schlösser verfallen.

Lesen Sie unter der Rubrik "Denkmalposse", zu welchen Absurditäten der Denkmalschutz in Mecklenburg führt.

Das Bahnhofsgebäude in Lübstorf war beim Kauf Liebe auf den ersten Blick, die mit diesem Ziel zusammenhängenden erheblichen Mehrkosten und die unüberschaubare Mehrarbeit trage ich deshalb sehr gerne. Ich bin überzeugt davon, dass sich jede Investition in historisch korrekte Arbeit und jede damit einhergehende zusätzliche Stunde Arbeit lohnen wird. Ich möchte hierzu  einen bekannten Unternehmer zitieren, der mir in seiner Arbeit und seinem Streben nach Perfektion ungeachtet aller Widrigkeiten zum Vorbild geworden ist:

"Qualität besteht, wenn der Preis längst vergessen ist."

Sir Frederick Henry Royce, 1863 - 1933, Autobauer





E-Mail
Anruf
Karte
Instagram